Dass Mitarbeitende kommen und gehen, ist der natürlich der Lauf in der Berufswelt und lässt sich nicht vermeiden. Die Gründe hierfür sind so vielfältig, wie der/die Mitarbeitende selbst:
Und ja, eine/n gute/n Mitarbeitende/, aus den oben genannten Punkten zu verlieren, kostet auch jede Menge Geld.
Es entstehen direkte Kosten (Kosten für Nachbesetzung, Abfindung) und indirekte Kosten (Produktivitätsrückgänge vor dem Ausscheiden, Kosten bei der Nachbesetzung, der Verlust von Know-how).
Wie gesagt, die Gründe für ein Ausscheiden eines Mitarbeitenden sind „business as usual“.
Allerdings wird es (noch) ärgerlicher, wenn der/die Mitarbeiter/in aus Frust und Ärger die Firma verlässt, und das eindeutig auf schlechte Führungsqualität zurückzuführen ist.
Wie hoch ist die Wechselbereitschaft? Im Jahr 2018 gaben noch 78 Prozent der Befragten an sie wollen in einem Jahr noch bei ihrem derzeitigen Arbeitgeber sein. Im Jahr 2022 ist der Wert auf 55 Prozent geschrumpft.1
Dazu kommt noch, dass schlechtes Führungsverhalten eben nicht nur dazu führt, Mitarbeitende zu vertreiben.
Nein - es sorgt auch dafür, dass es schwieriger wird, neue Mitarbeitende zu gewinnen und das wiederum hat Auswirkungen auf die Wettbewerbsfähigkeit.
Ein Teufelskreis.
Um es einmal visuell darzustellen: Schlechte Führung ist wie faulendes Obst.
Ein Teil fängt an zu schimmeln und steckt alle anderen in seiner Umgebung mit an. Da nützt es auch nichts, den/die Übeltäter/in jetzt noch zu entfernen. Alle anderen sind schon infiziert.
Erfolgen Maßnahmen nicht schon beim ersten, kleinen Anzeichen, richtet es nachhaltigen Schaden an.
Wie fühlt sich schlechte Führung (Bad Leadership) für die Mitarbeitenden an?
Und ja: vielleicht bringt so eine Führung im ersten Moment auch einen Gewinn für die Firma, allerdings NIEMALS für die Mitarbeitenden selbst, die unter den Umständen tagein tagaus arbeiten müssen.
Wie wirkt sich schlechte Führung bei den Mitarbeitenden aus?
Der/die Mitarbeiter/in fühlt sich unsicher, eingeschüchtert, kann nicht seine/ihre Leistung abrufen. Er/Sie verliert das Vertrauen und den Respekt. Und dazu kommt oft, dass sich der Stress früher oder später auch auf die Gesundheit auswirkt (Burn-out, Schlafstörungen, Kopfschmerzen…)
Daraus folgen u. a. auch: Produktivitätsausfälle, Umsatzrückgang, hohe Mitarbeiterfluktuation, hohe Kosten….
Was zeichnet Bad Leadership eigentlich genau aus?
Hier einmal 9 Punkte:
Allerdings wird schlechte Führung erst benannt, wenn mehrere dieser Aspekte offensichtlich werden, oder die Kennzahlen hinter den Erwartungen liegen, der Umsatz zurückgeht oder es in den Medien ausgebreitet wird.
Wie wirkt sich schlechte Führung auf das Unternehmen aus?
Fazit: Schlechte Führung kann die Rentabilität und den Ruf des Unternehmens beeinträchtigen.
Hier auch nochmals ein paar interessante Zahlen und Fakten, die wirklich aufhorchen lassen (müssten):
Eine DGB-Umfrage aus dem Jahr 2019 stellte fest, dass knapp die Hälfte der Beschäftigten Angst vor der eigenen Führungskraft haben.
Vor allem, wenn es galt, Probleme anzusprechen. (Mehr zu diesem Thema “Probleme im Team ansprechen” finden Sie in dem Blogartikel Psychologische Sicherheit)
Und etwa jede bzw. jeder dritte (32 %) sieht sich durch die Führungskraft persönlich nicht ausreichend wertgeschätzt.
Wie kann Bad Leadership verhindert werden?
Stichwort: Transparenz. Eine transparente Kultur in Kommunikation und Verhalten. Transparenz stärkt Vertrauen.
Und auch in der Unternehmenskultur hat folgendes Sprichwort durchaus seine Berechtigung: Taten zählen mehr als Worte. Dort zeigt sich die tatsächliche Kultur in der Summe aller Handlungen. Getragen und gelebt durch alle Mitarbeitenden auf allen (Führungs-)Ebenen.
Es bedarf einer Kultur und Leitlinien, die sich an den Menschen orientieren.
Denn: Stimmt die gelebte Unternehmenskultur, stimmt das Ergebnis.
Daher ist es für das Unternehmen essenziell:
Den Unterschied machen die tatsächlich gelebte Werte aus. Ist der Grundstock für ein wertschätzendes Miteinander gegeben, fällt Führung leichter, wird akzeptiert und ist erfolgreicher.